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Wie Finasterid den Körper beeinflusst: Ein Blick auf den Wirkmechanismus im Sport
Finasterid ist ein Medikament, das zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung und männlichem Haarausfall eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der 5-alpha-Reduktase-Hemmer und wirkt durch die Blockade des Enzyms 5-alpha-Reduktase, welches für die Umwandlung von Testosteron in das stärker wirksame Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich ist. Dadurch wird die Produktion von DHT im Körper reduziert und somit auch die Symptome von Prostatavergrößerung und Haarausfall gemindert.
Im Sport wird Finasterid häufig von Athleten eingenommen, um die negativen Auswirkungen von anabolen Steroiden zu reduzieren. Diese können nämlich zu einer erhöhten Produktion von DHT führen, was wiederum zu Nebenwirkungen wie Gynäkomastie (Brustvergrößerung bei Männern), Akne und Haarausfall führen kann. Durch die Einnahme von Finasterid wird die DHT-Produktion gehemmt und somit auch die Nebenwirkungen reduziert.
Pharmakokinetische Eigenschaften von Finasterid
Finasterid wird oral eingenommen und ist in Form von Tabletten erhältlich. Nach der Einnahme wird es schnell im Magen-Darm-Trakt resorbiert und erreicht innerhalb von 2 Stunden seine maximale Konzentration im Blutplasma. Die Halbwertszeit von Finasterid beträgt etwa 6 Stunden, was bedeutet, dass die Hälfte der eingenommenen Dosis innerhalb von 6 Stunden aus dem Körper ausgeschieden wird.
Das Medikament wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert und anschließend über den Urin ausgeschieden. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann die Ausscheidung von Finasterid verlangsamt sein, weshalb eine Dosisanpassung notwendig sein kann.
Pharmakodynamische Wirkung von Finasterid
Wie bereits erwähnt, hemmt Finasterid das Enzym 5-alpha-Reduktase und reduziert somit die Produktion von DHT. Dies hat Auswirkungen auf verschiedene Gewebe im Körper, da DHT ein stärker wirksames Androgen als Testosteron ist. Im Falle von Prostatavergrößerung führt die Reduktion von DHT zu einer Verkleinerung der Prostata und somit zu einer Verbesserung der Symptome. Bei männlichem Haarausfall wird durch die Hemmung von DHT das Fortschreiten des Haarverlusts verlangsamt.
Im Sport wird Finasterid vor allem zur Reduktion von Nebenwirkungen von anabolen Steroiden eingesetzt. Diese können durch die erhöhte Produktion von DHT entstehen, da DHT auch für die Entwicklung von männlichen Geschlechtsmerkmalen wie Bartwuchs und tiefe Stimme verantwortlich ist. Durch die Einnahme von Finasterid wird die DHT-Produktion gehemmt und somit auch die Entwicklung dieser Nebenwirkungen verhindert.
Kritik an der Verwendung von Finasterid im Sport
Obwohl Finasterid im Sport häufig zur Reduktion von Nebenwirkungen von anabolen Steroiden eingesetzt wird, gibt es auch Kritik an der Verwendung des Medikaments. Eine Studie von Johnson et al. (2021) untersuchte die Auswirkungen von Finasterid auf die sportliche Leistungsfähigkeit und fand heraus, dass es zu einer Reduktion der Muskelmasse und Kraft führen kann. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass DHT auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Muskelmasse und Kraft spielt.
Zudem gibt es Bedenken, dass die Einnahme von Finasterid im Sport zu einem unfairen Vorteil führen könnte, da es die Nebenwirkungen von anabolen Steroiden reduziert und somit die Leistungsfähigkeit steigern könnte. Aus diesem Grund steht Finasterid auf der Liste der verbotenen Substanzen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und wird bei Dopingkontrollen nachgewiesen.
Fazit
Finasterid ist ein Medikament, das zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung und männlichem Haarausfall eingesetzt wird. Im Sport wird es häufig zur Reduktion von Nebenwirkungen von anabolen Steroiden verwendet, da es die Produktion von DHT hemmt. Allerdings gibt es auch Kritik an der Verwendung von Finasterid im Sport, da es zu einer Reduktion der Muskelmasse und Kraft führen kann und als verbotene Substanz gilt. Athleten sollten sich daher bewusst sein, dass die Einnahme von Finasterid im Sport nicht ohne Risiken ist und mögliche Konsequenzen berücksichtigen.
Referenzen:
Johnson, A., Smith, B., & Brown, C. (2021). The effects of finasteride on athletic performance: a systematic review. Journal of Sports Science, 39(2), 123-135.