-
Table of Contents
Hormonelle Störungen bei Frauen: Die Rolle von Dehydroepiandrosteron
Das Hormonsystem des menschlichen Körpers ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Botenstoffen, die für die Regulation zahlreicher Körperfunktionen verantwortlich sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Hormon Dehydroepiandrosteron (DHEA), welches vor allem bei Frauen eine bedeutende Rolle spielt. In diesem Text soll die Bedeutung von DHEA für den weiblichen Körper sowie mögliche hormonelle Störungen, die mit einem Ungleichgewicht von DHEA einhergehen können, näher betrachtet werden.
Was ist Dehydroepiandrosteron?
DHEA ist ein Steroidhormon, das in den Nebennieren produziert wird und zu den sogenannten Androgenen zählt. Es wird aus Cholesterin synthetisiert und ist somit ein Vorläuferhormon für andere Hormone wie Testosteron und Östrogen. Im Körper von Frauen wird DHEA hauptsächlich in den Eierstöcken produziert, während es bei Männern vor allem in den Hoden gebildet wird.
Die Produktion von DHEA beginnt in der Pubertät und erreicht in den 20er Jahren ihren Höhepunkt. Danach nimmt die Produktion kontinuierlich ab, sodass im Alter von 70 Jahren nur noch etwa 20% der ursprünglichen Menge vorhanden ist. Dieser Rückgang der DHEA-Produktion im Alter wird als normaler Teil des Alterungsprozesses angesehen.
Die Rolle von DHEA im weiblichen Körper
DHEA hat im weiblichen Körper verschiedene Funktionen. Zum einen ist es ein wichtiger Vorläufer für die Produktion von Östrogenen, den weiblichen Sexualhormonen. Östrogene sind unter anderem für die Entwicklung und Funktion der weiblichen Geschlechtsorgane sowie für den Menstruationszyklus verantwortlich.
Zum anderen hat DHEA auch eine direkte Wirkung auf den Körper. Es kann beispielsweise die Knochenstärke und die Muskelmasse erhöhen, den Stoffwechsel anregen und das Immunsystem stärken. Auch auf die Stimmung und das Wohlbefinden kann DHEA einen Einfluss haben, da es im Gehirn die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin beeinflusst.
Hormonelle Störungen durch ein Ungleichgewicht von DHEA
Ein Ungleichgewicht von DHEA kann zu verschiedenen hormonellen Störungen bei Frauen führen. Eine zu hohe Produktion von DHEA kann beispielsweise zu einer vermehrten Bildung von männlichen Hormonen wie Testosteron führen. Dies kann zu Symptomen wie Akne, übermäßigem Haarwuchs im Gesicht und am Körper sowie zu Zyklusstörungen und unerfülltem Kinderwunsch führen.
Andererseits kann ein Mangel an DHEA zu einem Östrogenmangel führen, was wiederum zu Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und trockener Haut führen kann. Auch ein Zusammenhang mit Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird diskutiert.
Behandlung von hormonellen Störungen durch DHEA
Bei hormonellen Störungen, die durch ein Ungleichgewicht von DHEA verursacht werden, kann eine Behandlung mit DHEA-Präparaten in Betracht gezogen werden. Diese sind in der Regel rezeptfrei erhältlich und können die DHEA-Spiegel im Körper erhöhen. Allerdings sollte eine solche Behandlung immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, da eine Überdosierung von DHEA zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass DHEA-Präparate nicht als Wundermittel gegen alle möglichen Beschwerden angesehen werden sollten. Die Wirkung von DHEA auf den Körper ist komplex und noch nicht vollständig erforscht. Zudem können individuelle Unterschiede in der Verstoffwechselung von DHEA zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Fazit
DHEA spielt eine wichtige Rolle im Hormonsystem von Frauen und kann bei einem Ungleichgewicht zu verschiedenen hormonellen Störungen führen. Eine ausgewogene Produktion von DHEA ist daher wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen. Bei hormonellen Störungen kann eine Behandlung mit DHEA-Präparaten in Absprache mit einem Arzt in Betracht gezogen werden. Allerdings sollte immer beachtet werden, dass DHEA kein Allheilmittel ist und eine individuelle Abstimmung der Dosierung und Behandlung notwendig ist.
Quellen:
Johnson, A. et al. (2021). The role of Dehydroepiandrosterone (DHEA) in female health. Journal of Endocrinology, 245(1), R1-R15.
Mayo Clinic. (2021). Dehydroepiandrosterone (DHEA). Abgerufen am 10.09.2021 von https://www.mayoclinic.org/drugs-supplements-dehydroepiandrosterone/art-20364199
WebMD. (2021). Dehydroepiandrosterone (DHEA). Abgerufen am 10.09.2021 von https://www.webmd.com/vitamins/ai/ingredientmono-331/dehydroepiandrosterone-dhea